Migräne-Vorbeugung
Migräne ist eine schwere neurologische Erkrankung, ihre Entstehung nicht abschließend geklärt. „Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass eine der Ursachen im Hirnstamm zu finden ist, der Rückenmark und Großhirn verbindet“, sagt Professor Dr. Uwe Reuter, Leiter des Kopfschmerzzentrums an der Charité, Universitätsmedizin Berlin. „Man geht davon aus, dass Regionen im Hirnstamm durch bestimmte Botenstoffe aktiviert werden. Diese führen in den Blutgefäßwänden der Hirnhäute zu Ausdehnungen und Entzündungen, wodurch Schmerzen entstehen.“
Eine Migräne kann bis zu 72 Stunden andauern. Der Schmerz tritt häufig einseitig auf, vorwiegend im Bereich der Stirn, der Schläfen und der Augen. Bei vielen Patienten wird die Attacke von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht- oder Lärmempfindlichkeit begleitet. Oft sind die Anfälle so stark, dass die Betroffenen Bettruhe benötigen.
Angst vor der Attacke
Häufig fühlen sich Migränepatienten in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt und leben mit der ständigen Angst vor einer erneuten Attacke. „Vielen von ihnen kann mit einer vorbeugenden Behandlung geholfen werden, für die verschiedene Medikamente zur Verfügung stehen“, sagt Prof. Reuter. Eine prophylaktische Therapie ist zum Beispiel mit Wirkstoffen aus der Gruppe der CGRP-Antikörper (CGRP: Calcitonin-Gene-Related-Peptide) möglich. Die Antikörper blockieren im trigeminalen Nervensystem jene Botenstoffe, die an der Schmerzauslösung beteiligt sind. So kann beispielsweise der Wirkstoff Fremanezumab Migräneattacken verhindern oder ihre Häufigkeit oder Schmerzhaftigkeit verringern. „Die Therapie kommt für Erwachsene infrage, die häufiger als vier Tage im Monat von einer Migräne betroffen sind und bei denen andere prophylaktische Therapien versagt haben“, sagt Prof. Reuter. Der Wirkstoff kann monatlich oder in einer höheren Dosierung im Abstand von drei Monaten per Injektion verabreicht werden. Weitere Infos unter www.moretomigraine.de.
Licht und Lärm meiden
Verschiedene Faktoren können eine Migräneattacke begünstigen. Zu ihnen gehören beispielsweise Stress, Änderungen im Schlaf- und Wachrhythmus, grelles Licht oder Lärm. Patienten sollten auf regelmäßige Entspannungs- und Schlafenszeiten achten und sich im Alltag mit einer Sonnenbrille und Kopfhörern gegen störende Reize schützen. Ebenso wichtig: eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
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